Mit “Sound of Silence” bin ich überhaupt nur auf Disturbed aufmerksam geworden und haben dann festgestellt, dass sie auch abseits der Cover-Versionen (“Land of Confusion” verdient hier auch eine besondere Erwähnung) hervorragende Metal-Musik machen.
Dieses epochale Werk ist meiner Meinung nach ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine Cover-Version das Original um Längen schlägt. Die Original-Version wurde zwischen 1963 und 1964 von Paul Simon geschrieben und im September 1965 vom Duo Simon & Garfunkel als Single veröffentlicht, nachdem es 1964 auf dem Ablum “Wednesday Morning, 3 A.M.” wenig Beachtung fand. Es ist ein ruhiger Folk-Rock-Song, der sicher nicht schlecht und zu Recht ein Klassiker der Musikgeschichte ist. Aber insgesamt ist das Original im Vergleich zum Cover von Disturbed eher monotom – was ja eigentlich zum Titel “Sound of Silence” nicht unpassend ist.
Veröffentlichung | 07. Dezember 2015 |
Länge | 4:08 |
Genre | Orchestral Pop |
Text | Paul Simon |
Music | Paul Simon |
Album | Immortalized |
Aber die Cover-Version überzeugt mich mit ihrer ständigen Steigerung: es beginnt mit dem Gesang von Sänger David Draiman – sparsam untermalt von einem Klavier. Nach und nach kommen dann die anderen Intrumente dazu, um dem Song immer mehr Kraft zu geben. Bis zum unvergleichlichen fast schon orchestroalen Höhepunkt, wo Draiman den Song so dreckig ins Mikro rotzt, dass man Gänsehaut bekommt (sofern man das Lied mit voller Lautstärke auf seiner Anlage hören kann). Und wenn dann beim letzten langgezogenen “Sound” alle Instrumente abrupt aufhören zu spielen und David Draiman mit letzter Kraft “of Silence” haucht – spätestens dann spürt man, dass Disturbed hier ein musikalisches Meisterwerk abgeliefert haben.
Es kommt selten vor, dass ich Cover-Versionen höher einschätze als die Originale, aber bei “Sound of Silence” steht für mich außer Frage, welche Version die bessere ist: die von Disturbed.