Ich weiß gar nicht so genau, wann und wo ich das erstemal “Blue Monday” gehört habe. Ob im Radio oder in einer der wenigen Musiksendungen im Fernsehen – wahrscheinlich Formel 1. Aber es hat mich direkt in den Bann gezogen…
Veröffentlichung | 7. März 1983 |
Länge | 7:29 (Originalversion) |
Genre | Synth Pop |
Autoren | Bernard Sumner, Peter Hook, Stephan Morris, Gillian Gilbert |
Album | Power, Corruption & Lies (nur auf bestimmten MC- oder CD-Ausgaben) |
Vielleicht nicht so sehr wie meinen Kumpel Toto aus Schulzeiten. Weil wir 1983 noch gar nicht in einer Klasse waren, muss in unserer gemeinsamen Zeit der 88er Remix für ihn ausschlaggebend gewesen sein. Insgesamt wurde das Werk dreimal veröffentlicht und jedesmal war es hoch in den Charts vertreten. Die Originalversion schaffte es 1983 in Deutschland auf Platz 2, und der 88er Remix kam bis zu Platz 3 hoch. Und die 95er Version war nicht ganz so erfolgreich, denn in Deutschland reichte es nur zu 54. Jedenfalls kann ich mich noch daran erinnern, dass wir einen Klassenausflug nach Köln gemacht haben und unsere freie Zeit genutzt haben, im damals (und heute noch) unfassbar riesigen Saturn am Hansaring Schallplatten zu kaufen. Ich holte mir das damals aktuelle Album von Iron Maiden (“Seventh Son of a Seventh Son” – dazu später mehr). Und mein Kumpel die Maxi-Single von New Order. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie stolz er auf die Platte war. (So 100% sicher bin ich nach 35 Jahren nicht mehr, ob das alles so noch stimmt, aber so meine ich mich daran zu erinnern.)
Der Song war aber auch was besonderes. Der Beginn war schon sehr charakteristisch – je nach Version setzt der Drumcomputer erst ein oder direkt zusammen mit der charakteristischen Synthi-Line. Beides sind prägend für den Song. Ungewöhnlich auch der sehr lange Einleitungsteil bis dann der Gesang einsetzt. In der 1987er Version auf dem Album “Substance” erst nach 2:09 min. Prägend ist aber sowieso die Instrumentalteile – für 1983 waren das ungewöhnliche und ungewohnte Klänge. Natürlich gab schon vorher Samples oder andere Klangeffekte. Pink Floyd haben schon 10 Jahre vorher tief in diese Kiste gegriffen und von Kraftwerk muss ich gar nicht erst anfangen. Aber hier war das schon ein besondere Komposition.
Interessant ist übrigens auch die Bandgeschichte von New Order: Die Band wurde den von verbliebenen Mitglieder von Joy Division 1980 nach dem Tod von Sänger Ian Curtis gegründet. Lediglich Keyboarderin Gillian Gilbert ist das einzige Bandmitglied, das nicht zuvor bei Joy Division war. Wenn man “Blue Monday” mit “Love will Tear us apart” vergleicht, ist das musikalisch schon ein stilistischer Umbruch. Beides sind großartige Songs, aber ich hätte nicht gedacht, dass quasi die gleichen Menschen beide Songs geschrieben und performt haben.
Erwähnenswerte Cover-Versionen: ich bitte Euch – nur die Versionen von New Order sind die wahren Versionen…