Weiter geht es mit unserer Reise der kölschen Musik. Nachdem wir die beiden Wegbereiter für die heutige Generation von Bands betrachtet haben, kommt die aktuelle Nummer Eins der Kölner Bands – Kasalla.
Veröffentlichung | 8. September 2017 |
Länge | 4:01 |
Genre | Rock, Kölsch |
Autoren | ??? |
Album | Mer sin Eins |
Im Grunde war die Musikszene in Köln klar eingeteilt. Auf der einen Seite BAP, auf der anderen Seite die großen Vier des Karnevals: Bläck Fööss, Höhner, Paveier und de Räuber. Anfang der 200er Jahre kamen dann Brings dazu, so dass man schnell von den großen Fünf sprach. Doch seit 2012 ist nichts mehr wie es mal war und die Grenzen zwischen Karneval und Rock/Pop-Musik sind fließend. Und Kasalla ist einer der Gründe.
Es kam wie aus dem Nichts. Kasalla wurde erst 2011 vom Gitarristen Flo Peill und dem Sänger Bastian Campmann gegründet. Und bereits der erste Song schlug ein wie eine Bombe. Man muss sich vorstellen: im Grunde ging es seit Jahren nur darum, wer von den großen Bands den besten Song für die Karnevals-Session stellt. Und 2012 kam plötzlich eine bis dato unbekannte Band ans Tageslicht und überrollte alle etablierten Bands mit “Piraten”. Das war der Startschuss zu einer Bilderbuch-Karriere. Kasalla schaffte es in kürzester Zeit eine der gefragtesten Band in Köln zu werden.
Wie groß Kasalla ist, kann man erahnen, dass sie für 2020 ein Stadion-Konzert im Rheinenergie-Stadion in Köln angekündigt haben. Etwas was bislang nur BAP und Brings geschafft haben, das Stadion voll zu bekommen. Leider ist das Konzert dank Corona bereits zum zweitenmal nun auf 2022 verschoben worden. Kasalle würde man unter normalen Umständen vielleicht als Rockband bezeichnen. Viele Stücke würde als Rocksong durchgehen – wie zum Beispiel “Stadt met K” (allein das Bass-Intro hier… wow!).
Ich habe mich um Einstieg bewusst für einen ruhigen Song entschieden. 2017 kam “Mer sin Eins” (Wir sind eins) entschieden, weil es wieder ein großartiges Beispiel ist, dass es im Karneval auch Lieder mit ernsten Texten und Hintergründen schaffen. Kasalla besingen hier, dass wir alle – so unterschiedlich wir auch seien – zusammengehören und jeweils ein Steinchen eines großen Mosaiks sind. Entstanden ist das Lied auf dem Höhepunkt des Aufstiegs von rechten Parteien und Gedankenguts. Und hier muss man klar feststellen, dass die Kölner Bands alle zusammen ganz Stellung gegen Rechts beziehen. Mit diesen Song zogen Kasalla tatsächlich seit 2018 durch die Sitzungsäle im Rheinland und führten diese Ballade auf – ohne dass es der Stimmung einen Abbruch getan hätte.
Im Grunde drückt “Mer sind Eins” das aus, was momentan den Karneval ausmacht: wir sind alle unterschiedlich (was sich im Karneval in den unterschiedlichen kostümen manifestiert) und trotzdem gehören wir zusammen und feiern zusammen.