#34 – Spliff mit “Herzlichen Glückwunsch”

Spliff wird gerne zur Neuen Deutschen Welle gezählt, was aber der Gruppe nicht gerecht wird. Und was kaum einer weiß: Spliff ist aus einer anderen Band hervorgegangen. Ihr werdet staunen, wenn Ihr hier lest, aus welcher.

Cover
VeröffentlichungNovember 1982
Länge4:38
GenreRock
Autoren???
AlbumHerzlichen Glückwunsch

Der erste Song, den ich von Spliff gehört habe, war “Das Blech”. Damals war das für mich ein großartiger Song. Heute finde ich andere Stücke von Spliff deutlich spannender wie zum Beispiel der Titelsong des Album “Herzlichen Glückwunsch”. Das Lied habe ich zum ersten mal auf dem deutschen Musiksender Musikbox gesehen (ja, es gab schon vor Viva einen deutschen Musiksender). Es hat mich sofort gepackt. Das Gitarrenintro (vorallem das Kreischen der Gitarre am Anfang, das an ein Motorrad erinnert) ist großartig und voller Power. Die Instrumentalisierung in den Strophen ist eher übersichtlich und machen den Song ruhig. Um dann beim Refrain zu explodieren. Für mich ganz großes Kino.

Was die Interpretation des Textes angeht, habe ich zwei Erklärungsansätze gefunden. Die einen glauben, dass es um einen Jungen geht, der zum Pyromanen verführt wird. Die anderen vermuten eher, dass Spliff hier ihre Erfahrung mit der Musikindustrie verarbeiten – vorallem das unrühmliche Kapital ihrer Erfahrung mit Nina Hagen Band. Man muss wissen, dass Spliff aus der Nina Hagen Band hervorgegangen ist und dass man damals nur deswegen das zweite Album veröffentlicht hat, weil man vertraglich dazu gezwungen war.

Ich persönlich neige auch zum zweiten Interpreationsansatz, weil ich finde, dass die Pyromanengeschichte irgendwie noch zu offensichtlich ist und das nicht zu den sonst so kryptischen Texten von Herwig Mitteregger passt.

Oft wird Spliff der neuen deutschen Welle zugeordnet, was aber aus meiner Sicht richtig ist. Nur weil der Höhepunkt ihres Schaffens mit der NDW zusammenfiel, ist die Musik von Spliff komplett anders. Sind viele Stücke der NDW teilweise sehr minimalistisch, so sind Spliff durchweg komplexere Stücke. Zwar einnern die teilweise dadaistischen Texte von Spliff an die NDW, aber da hört dann auch die Gemeinsamkeit auf.

Auf Youtube habe ich kein gescheites Video zu Herzlichen Glückwunsch gefunden, so dass ich diesmal auf ein Video verzichte.

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